Führen in einer hybriden Arbeitswelt – Nähe schaffen, wo keine Wände sind
Dieser Artikel ist der Begin einer Reihe zum Thema Microsoft 365 für Führungskräfte. Also wenn Sie das Thema interessiert, dann bleiben Sie dran, es sind bereits zwei weitere Beiträge in Vorbereitung. ☺️
Hybrides Arbeiten ist gekommen, um zu bleiben. Doch was für
Mitarbeitende oft Flexibilität bedeutet, ist für Führungskräfte eine echte
Herausforderung. Wie führt man ein Team, das weder physisch zusammenarbeitet
noch denselben Tagesrhythmus teilt? Wie schafft man Nähe, Verbindlichkeit und
Teamspirit – über WLAN-Strecken hinweg?
Ich erinnere mich an einen Bereichsleiter, der zu mir sagte:
„Wie soll ich meine Leute führen, wenn ich sie kaum noch sehe?“ Die
Antwort ist ebenso einfach wie unbequem: Man sieht sie nicht mehr zufällig an
der Kaffeemaschine. Man muss sie gezielt erreichen. Und genau hier
beginnt moderne Führung – mit Haltung, aber auch mit Technologie.
Führung beginnt mit Präsenz – aber nicht nur physisch
Präsenz im hybriden Raum ist kein Kalenderphänomen, sondern
eine Frage der Sichtbarkeit. In Microsoft Teams bedeutet das: ein kurzer
Kommentar im Chat, ein wöchentliches Update im Kanal, ein spontanes Lob als
Reaktion auf eine erledigte Aufgabe in Planner. Es sind die kleinen Signale,
die zeigen: „Ich bin da. Ich sehe dich.“
Denn das klassische „Tür-offen“-Prinzip funktioniert in
Teams genauso – nur eben digital. Wer dort ansprechbar ist, sich regelmäßig
meldet und Rückfragen nicht delegiert, sondern ernst nimmt, sendet ein starkes
Führungszeichen: Wir sind verbunden – auch ohne dass ich neben dir sitze.
Beziehungen pflegen mit System – nicht nur bei Störungen
Gute Führung darf kein Service-Desk sein, der nur Tickets
bearbeitet und bei Problemen aktiv wird. Im hybriden Raum gilt mehr denn je:
Beziehungspflege ist Führungsarbeit. Teams-Calls „nur so“, kleine Check-ins
ohne Agenda, ein gemeinsames OneNote für persönliche Themen – all das wirkt.
Ich habe mit einer Teamleiterin gesprochen, die jeden
Montagmorgen einen „Stimmungsbarometer“-Post in ihren Teams-Kanal schreibt:
„Wie ist eure Woche gestartet? Was bewegt euch gerade?“ Die Rückmeldungen sind
offen, ehrlich – und manchmal überraschend tief. Das Team fühlt sich gesehen,
nicht nur verwaltet.
Hybride Rituale geben Halt
Der hybride Raum braucht neue Rituale. Das kann ein
gemeinsamer Start in die Woche sein, ein „virtueller Lunch“, oder der „Erfolg
der Woche“ im Freitagnachmittags-Call. Wichtig ist: Es passiert regelmäßig. Es
ist verlässlich. Und es schafft Kultur – auch wenn man sich nur als Kachel
kennt.
Mit Microsoft 365 lassen sich solche Rituale leicht
gestalten: Regeltermine in Outlook, Notizen in OneNote, Erinnerungen via To Do,
kurze Umfragen mit Forms. Wer sagt, dass Führung keinen Charme haben darf?
Ein Kunde von mir lud regelmäßig zu einem „Bier nach vier“
ein, was zu lockeren Gesprächen führte. Natürlich war Bier kein Zwang, es ging
auch Kaffee. Da reimte sich nur nichts.
Transparenz statt Kontrolle
Kontrolle ist im hybriden Raum eine Illusion – und meistens
Gift für Vertrauen. Die bessere Antwort heißt Transparenz. Planner, Lists und
Teams bieten genau das: Aufgaben sind sichtbar, Fortschritte nachvollziehbar,
Zuständigkeiten geklärt. Es braucht keine engmaschige Überwachung, wenn alle
wissen, woran sie sind.
Ein Projektleiter, den ich betreue, nutzt Planner inzwischen
als gemeinsames Steuerungstool – für alle Projekte, in allen Teams. Und was ist
passiert? Die Zahl der Nachfragen ist drastisch gesunken, das Vertrauen
gestiegen. Seine Worte: „Ich muss nicht mehr alles wissen. Ich muss nur
wissen, wo ich’s finde.“
Emotionale Führung bleibt zentral – besonders auf Distanz
Was im Büro manchmal nonverbal geschieht – ein Blick, ein
Schulterklopfen, ein Lächeln – muss im hybriden Raum aktiv ersetzt werden.
Feedback wird zur Führungsdisziplin. Nicht nur in Form von Jahresgesprächen,
sondern im Alltag: direkt, konkret, ehrlich.
Führungskräfte, die in ihren Teams regelmäßig kurze
Feedbackrunden per Teams oder Forms initiieren, schaffen eine Atmosphäre, in
der Lernen und Entwicklung möglich sind. Und wer selbst Feedback gibt – auch
mal ungefragt – zeigt Haltung. Und Menschlichkeit.
Fazit: Hybride Führung braucht Haltung und Werkzeug
Führen im hybriden Raum heißt nicht, „trotz der Distanz“ zu
führen – sondern bewusst zu führen. Mit anderen Mitteln, mit mehr
Klarheit, und oft auch mit mehr Mut. Microsoft 365 ist dabei nicht die Lösung –
aber es ist das Werkzeug, mit dem Lösungen möglich werden.
Wer lernt, mit diesen Werkzeugen Nähe zu schaffen,
Orientierung zu geben und gemeinsam Ziele zu verfolgen, wird erleben: Gute
Führung kennt keine Wände. Nur Verbindungen.
Tipp zum Schluss:
Wenn Sie als Führungskraft Microsoft Teams, Planner, OneNote & Co. klug
einseten, entsteht eine neue Qualität von Zusammenarbeit – geprägt von
Vertrauen, Struktur und echter Verbundenheit. Und am Ende ist es wie beim
Segeln: Der Wind weht mal so, mal so. Aber wer weiß, wie man die Segel setzt,
kommt trotzdem ans Ziel.
